Obwohl die archäologischen Funde bereits auf eine Besiedlung seit der mittleren Jungsteinzeit hinweisen, wurde der Ort Grimschleben vermutlich im Jahr 937 n. Chr. erstmals schriftlich erwähnt. In einer Schenkungsurkunde von Otto dem Großen taucht die Ortsbezeichnung „Grimhereslebu“ auf, wobei unklar bleibt ob damit das heutige Grimschleben oder die Gemeinde Germersleben gemeint ist.
Bereits 41 Jahre später wird in einer weiteren Schenkungsurkunde diesmal durch Otto II. von einer „einstmals als slawisch Budisco, jetzt aber deutsch Grimerlovo genannten Burg“ gesprochen.
Im 13. Jahrhundert wird ein Dietrich von Grimschleben (1230-1235) in Urkunden genannt. Das Adelsgeschlecht mit seinem Stammsitz in Grimschleben verschwand aber bis zum 15. Jahrhundert aus dem anhaltinischen Raum.
Ca. 1340 wird Grimschleben zu einem großen Vorwerk, einem bäuerlichen Wirtschaftshof ohne nennenswerte Einwohner mit eigenem Wohnsitz und eigener Bewirtschaftung von Ackerflächen.
Im Mai des Jahres 1563 hörte das Nienburger Kloster auf zu bestehen, alle Urkunden gingen in den Besitz der anhaltischen Fürsten zu Köthen über. Das Kloster wurde in ein fürstliches Amt umgewandelt. Eigentümer aller Besitzungen waren von nun an die Askanier. Das Amt Grimschleben zählte zu dieser Zeit etwa 1300 Schafe. Die große Schäferei unterstand einem eigenen Schäfermeister, der zu 1/4 am Gewinn beteiligt war.
Während des Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) war das Vorwerk Grimschleben verpachtet worden. Im Oktober 1644 sind die Schäferei und das Vorwerk im Zuge der Kriegshandlungen zwischen der kaiserlichen und der schwedischen Armee abgerissen worden. Aus dem Abrissmaterial wurden zwei Brücken über die Saale und zwei über die Bode gebaut. Das zerstörte Vorwerk wurde bald wieder errichtet.
In der Domanialauseinandersetzung (1869 -1871) zwischen dem herzoglichen Hause und dem Landtag wurde der herzogliche Besitz in staatlichen Besitz umgewandelt. Der staatliche Grundbesitz umfasste nun unter anderem 42 Domänen, darunter Grimschleben. Die Domänen wurden an Pächter übergeben. Die jährliche Pacht war feststehend.
Im April des Jahres 1921 wurde der Gutsbezirk Grimschleben in die Gemeinde Grimschleben umgewandelt.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde der Großgrundbesitz des letzten Domänenpächters im Zuge der Bodfenreform aufgeteilt.
Bereits im November 1952 wurde die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPG „Rosa Luxemburg“ gegründet. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte kam es schliesslich zur Trennung von später Tierhaltung und Pflanzenproduktion.
Nach der Wende gingen Grund und Boden wieder in Besitz der ehemaligen Besitzer über.
(Quellen: Abgestorbener Anhaltinischer Adel (Historisches Museum Köthen) Bernburger Kalender 1933 von Dr. h.c. Kurt Müller in Dessau; Forschungsarbeit der Klasse 9b der POS "Karl Marx" Nienburg/Saale 1970/71 über die LPG Nienburg, Pflanzenbau-Genossenschaft e.G. Bernburg Nord; Infotafel des Fördervereins zum Erhalt des Schafstalls.)