Südlich der heutigen Ortslage Grimschleben erstreckt sich eine sehr markante Hochfläche. Mehrere deutlich im Gelände sichtbare Bodenwellen markieren den Verlauf einer ehemaligen Befestigung. Die Bezeichnung "Schwedenschanze” nimmt dabei auf eine vergleichsweise "moderne" Nutzung der Anlage während des 30jährigen Krieges Bezug.
Archäologische Funde verweisen auf eine Besiedlung bereits während der mittleren Jungsteinzeit..Für diese Zeit können an dieser Stelle keine Befestigungsanlagen nachgewiesen werden, obwohl aus der weiteren Umgebung solche befestigten Siedlungen durchaus bekannt sind.
Das Areal wurde in der späten Bronzezeit (1200 - 700 v. Chr.) erneut genutzt. Es existieren aus einem innerhalb der Befestigung liegenden Grabhügel entsprechende Funde, vor allem charakteristische Tongefäße.
In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden von Mitarbeitern der damaligen Landesanstalt für Volkheitskunde und des Städtischen Museums Bernburg durchgeführt, es konnten Teile der mittelalterlichen Befestigung aufgedeckt werden. Die Anlage präsentierte sich demnach als rundliche Hauptburg (350m x 400m) mit 2 (oder 3?) Vorwällen. Entsprechend der damaligen historischen Situation, die Saale bildete die Grenze zwischen dem slawischem Gebiet im Osten und dem fränkischen Territorium im Westen, handelte es sich hier zunächst um eine slawische Wallburg (8.-10. Jahrhundert). Im Rahmen der darauffolgenden Ostexpansion bildete die Anlage dann einen frühdeutsche Burgward (10.-12. Jahrhundert.), wobei die Bedeutung des Ortes nach der Klostergründung Nienburg rasch schwand. Für diese Phase gibt es auch entsprechende schriftliche Erwähnungen.
(Quelle: Infotafel des Arbeitskreises Archäologie im Bernburger Land e.V.)